Was ist ein HEPA-Filter?

HEPA-Luftreiniger (High Efficiency Particulate Air) werden in Haushalten, der Industrie und in medizinischen Bereichen eingesetzt, um die Luft von Schadstoffen und Krankheitserregern zu säubern. Besonders in Innenräumen, in denen Menschen viel Zeit verbringen, ist saubere Luft wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden.

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HEPA-Filter Fasern

Ein HEPA-Filter besteht aus vielen sehr feinen Fasern, die wie eine dicke, gefaltete Matte angeordnet sind. Wenn Luft hindurchströmt, müssen die winzigen Staub- und Schmutzteilchen ein regelrechtes „Fasern-Labyrinth“ durchqueren. Dabei bleiben sie an den Fasern hängen – ähnlich wie wenn Blätter in einem Spinnennetz stecken bleiben.

Wie funktioniert ein HEPA-Filter?

Im Gegensatz zu einem normalen Sieb, das nur Partikel auffängt, die größer als seine Löcher sind, arbeitet ein HEPA-Filter auf mehreren Wegen gleichzeitig, um Partikel verschiedener Größen herauszufiltern:

  • Sperreffekt (Interzeption):
    Kleine Partikel folgen dem Luftstrom. Wenn sie ganz nah an eine Faser kommen, bleiben sie dort hängen.
  • Trägheitseffekt (Impaktion):
    Größere Partikel sind „zu schwer“, um dem abgelenkten Luftstrom zu folgen. Sie prallen direkt gegen eine Faser und bleiben kleben.
  • Diffusionseffekt:
    Superkleine Teilchen (kleiner als 0,3 Mikrometer) bewegen sich chaotisch, weil sie ständig mit Luftmolekülen zusammenstoßen – wie winzige Billardkugeln. Dadurch treffen sie zufällig auf Fasern und bleiben daran hängen.

Durch diese Kombination kann ein HEPA-Filter fast alle Schwebeteilchen aus der Luft entfernen – mindestens 99,95 % bis 99,97 % bei Teilchen mit einer Größe von 0,3 Mikrometer (das ist 300-mal kleiner als ein Millimeter!). Teilchen, die größer oder kleiner sind,

Wirksamkeit gegenüber Allergenen, Bakterien und Viren

HEPA-Filter können winzige Teilchen wie Pollen, Staub, Schimmelsporen, Bakterien und Viren sehr effektiv aus der Luft entfernen. Das hilft besonders Menschen mit Allergien oder Asthma, weil dadurch die Menge an Reizstoffen wie Blütenpollen oder Milbenkot in der Luft stark sinkt.

Wirkung gegen Bakterien

Bakterien sind meist zwischen 0,5 und 5 Mikrometer groß und werden durch HEPA-Filter fast vollständig abgefangen. In Räumen mit solchen Filtern ist die Luft messbar sauberer. Die Bakterien bleiben jedoch im Filter hängen und werden dort nicht automatisch abgetötet. Deshalb wird oft UV-Licht zusätzlich eingesetzt, um ihre Vermehrung zu verhindern.

Wirkung gegen Viren

Einzelne Viren sind sehr klein, aber sie haften meist an größeren Tröpfchen oder Staub, die beim Husten, Niesen oder Sprechen entstehen. Diese Tröpfchen werden vom HEPA-Filter sehr gut herausgefiltert. So kann die Menge an Viren in der Luft deutlich verringert werden, wie Experimente gezeigt haben.Wichtig ist aber: Luftreiniger ersetzen keine anderen Schutzmaßnahmen. Eine Ansteckung ist weiterhin möglich, wenn man z. B. nah neben einer infizierten Person steht. Deshalb sollten HEPA-Filter zusätzlich zu Lüften, Maskentragen und Abstandhalten eingesetzt werden.

Vorteile von HEPA-Filtern

  • Sehr effektiv: Entfernt über 99 % von Staub, Pollen, Schimmel, Tierhaaren usw. → bessere Luftqualität.
  • Ohne Chemie: Kein Ozon oder andere schädliche Stoffe.
  • Vielseitig: Einsatz in Krankenhäusern, Laboren, Flugzeugen & Haushalten.
  • Einfach zu nutzen: Filter leicht austauschbar, Geräte in vielen Größen erhältlich.

Nachteile von HEPA-Filtern

  • Keine Wirkung gegen Gase/Gerüche:
    Dafür braucht man z. B. Aktivkohlefilter.
  • Regelmäßiger Filterwechsel nötig:
    Sonst sinkt Leistung und es kann Schimmel entstehen.
  • Mehr Energie & Lautstärke:
    Starker Luftwiderstand → größere Lüfter nötig.
  • Größe & Design wichtig:
    Zu kleine oder schlecht gebaute Geräte reinigen den Raum nicht effektiv.